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JOICO Promi-Colorist Denis de Souza im Interview

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Bild: beautypress.de

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Q: Sie stammen ursprünglich aus Brasilien und leben jetzt in L.A. Wie sind Sie dahin gekommen, wo Sie heute sind?
A: Ja, ursprünglich komme ich aus Sao Paulo, Brasilien. Ich hatte das Privileg, eine international Ausbildung zu genießen. Schon sehr früh zeigte sich meine Leidenschaft für Colorationen und ich hatte schon immer ein Auge für internationale Modetrends.  Früher war ich für Prada im Verkauf tätig, wobei mir da immer der kreative Part an meinem Job fehlte. Und ich habe damals gemodelt. Irgendwann haben meine Kollegin und ich, während ich mit ihren Haaren spielte, über das Leben philosophiert und da sagte sie: “Warum wirst du eigentlich nicht Friseur?! Immer, wenn du mir die Haare machst, bekomme ich Komplimente.” Es war, als ob eine Glühbirne durchbrannte! Zwei Wochen später kündigte ich bei Prada und begann eine Vollzeitausbildung an einer Beauty School zum Friseur. Direkt nach dem Abschluss ging ich zum besten Friseur am Platz in L.A. – John Frieda am Melrose Place. Dort arbeitete ich 18 Monate lang als Assistent für den international renommierten Coloristen Jonathan Gale. Dann bekam ich meinen eigenen Stuhl in diesem Salon und ein Jahr später erhielt ich einen Anruf aus dem Andy Lecompte Salon. Sie boten mir an, in das neu eröffnete Friseurstudio direkt einzusteigen. Hier arbeite ich nun schon seit 7 Jahren. Der Rest ist Geschichte!

Q: Was hat Sie bewogen, sich auf Colorationen zu konzentrieren und wie sind Sie in den USA zum König der Haarfarben avanciert?
A: Als ich den ersten Tag im John Frieda Salon startete, bat mich der Manager, ich möge mich entweder für Schnitt oder für Farbe entscheiden. Ich wählte ohne Zweifel die Farbe und begann so meine Lehrzeit an der Seite von Jonathan Gale. Meine ‘Reise’ verlief wie die jedes anderen; ich arbeitete viel und hart und steckte eine Riesenportion Leidenschaft in meine Karriere, denn ich bin der festen Überzeugung, dass alles, was man tut, man auch mit Leidenschaft tun muss, sonst wird es nicht gut. Ich begann, mir Schritt für Schritt einen soliden Kundenstamm aufzubauen und bald schon kam die erste Prominente, die mir von einer anderen tollen Stylistin, Mara Roszak, empfohlen wurde: Rachel Bilson. Mit ihr kreierte ich meinen Signature Look. Damals nannte ich ihn  mein “Ipanema Beach Blonde,” was später zu Ombré umbenannt wurde. Über Nacht startete meine Karriere von 0 auf 100 durch und nachdem Rachel den Salon verliess, machten mehr als 30 Paparazzi Fotos von ihrem dunklen Ansatz und den blonden Enden…

Q: Sie sind ein international anerkannter Colorist mit vielen prominenten Kunden; was hat Sie an JOICO fasziniert? 
A: JOICO Farben halten, was sie versprechen und das war einer der Hauptgründe, warum ich mich für diese Colorationen entschied.  Dazu kommt die tolle Haarqualität, der Glanz und das gesunde Aussehen, das die Kunden lieben, wenn sie den Salon nach einer chemischen Behandlung verlassen. 

Q: Mila Kunis, Rachel Bilson und Nicole Richie sind nur ein paar Ihrer prominenten Kunden. Wie gehen Sie vor, wenn Sie eine maßgeschneiderte Farbe für sie kreieren?
A: Viele von ihnen kommen, wenn sie eine neue Rolle in einem Film haben. Ich begann beispielsweise mit Mila zu arbeiten, als sie für Oz drehte. Sie wollten eine hellere Haarfarbe, aber es durfte nicht gefärbt aussehen, wegen der Zeit, in der der Film spielt. Kate Mara kam auch wegen einer Filmrolle zu mir. Sie spielte eine Blondine nach einer wahren Geschichte und sie entschied sich, blond zu werden und noch blonder im neuen “Fantastic Four” Film. Vom ‘Mädchen von nebenan’ zur blonden Sexbombe – sie erschien auf praktisch jedem Magazincover als Blondine, was der Beweis dafür ist, dass eine Haarfarbe auch die Karriere entscheidend beeinflussen kann. Für Jamie Chung, Ashlee Simpson, Lilly Collins und andere kreierte ich Looks, die ihre Persönlichkeit und ihren Lifestyle unterstreichen.

Q: Von der Sonne geküsstes, kalifornisches Haar hat die Welt erobert. Was sind Ihre Tricks als Profi, um solche Looks zu kreieren?
A: Das Geheimnis liegt eigentlich in der Inspiration, die ich hierfür hatte: der von der Sonne geküsste brasilianische Look, den man an den Stränden dort und natürlich auch in Südkalifornien bewundern kann. Genau diesen sonnenverwöhnten Style habe ich im Salon nachgestylt und dieser wurde dann zu meinem Signature-Look: Sombré. Sombré ist Ombré 2.0 sozusagen – ein modernes Upgrade dieses omnipräsenten Looks. Der Unterschied ist, dass Sombré eine viel softere Version des Ombré ist. Den extremen Kontrast von dunklem Ansatz und hellen Enden gibt es nicht mehr. Das ist nicht mehr in. Beim Sombré geht man sanfter vor, man beginnt ein paar cm vom Ansatz entfernt mit den Strähnchen, wobei die Haarfarbtiefe der Kundin beibehalten wird. Man verbindet den Ansatz mit den Enden, indem man ganz langsam zu den Haarenden hin heller wird. Das sieht frisch und natürlich aus.  Das Tolle am Sombré ist auch, dass es für jede Frau, nicht nur für Brünette geeignet ist, wie es beim Ombré der Fall ist. Eine schöne Art, mit helleren Enden blonder zu werden, ohne die natürliche Haarfarbe zu verändern und gleichzeitig nicht ständing zum Nachfärben zu müssen.

Q: Sie arbeiten jetzt schon lange mit JOICO. Was hält Sie an dieser Marke?
A: Das kam per Zufall. Ein Kollege machte mich 2007 auf JOICO Vero K-Pak Color (die Colorationsserie von JOICO) aufmerksam und ich mochte die Produkte von Anfang an…Sechs Jahre später wurde ich JOICO Celebrity Colorist und Markenbotschafter für die Colorationsserie. Ich bin einfach in das Team und die Marke hineingewachsen und kenne JOICO mittlerweile in- und auswendig.  Wie mich JOICO inspiriert? Das Unternehmen wächst und entwickelt alles, was ein Stylist und/oder ein Colorist brauchen, um tragbare Haarfarben oder eben auch einen extrovertierten Hairstyle zu kreieren.

Q: Was hält die Zukunft für Sie bereit?
A: Oh mein Gott …das Tolle an dieser Karriere ist, dass die Möglichkeiten schier unendlich sind. Ich habe vor kurzem begonnen, zu lehren und finde es klasse, Tricks und Tipps mit anderen Haarprofis auszutauschen. Sie kommen zu mir, um von mir zu lernen, aber sie sehen nicht, dass auch ich von ihnen lerne, was ich liebe. Ich habe viele Tutorials vor der Kamera gemacht, woran ich wirklich Spaß hatte (ich wollte früher einmal Schauspieler werden und glaube, dass diese Tutorials diesen Traum von der Schauspielerei erfüllen). Zudem bin ich dabei, einen eigenen Salon zu eröffnen. Ich denke, es ist an der Zeit, meinen Namen an einen exklusiven Salon zu schreiben. Dort möchte ich mit handverlesenen Talenten und Partnern arbeiten und danach… wer weiß…

Q: Waren Sie jemals von einem Star fasziniert? Und wie beruhigen Sie Ihre Nerven, wenn Sie einem großen Star begegnen?
A: Mittlerweile bin ich irgendwie schon daran gewöhnt, aber natürlich gab es Stars, die mich fasziniert haben. Eines meiner größten Erlebnisse war, als ich einen Anruf bekam und es hieß, dass Madonna wollte, dass ich in ihr Haus nach N.Y. komme, um ihr Haar zu färben. Damals war ihr Colorist, den sie seit Jahren hatte, krank geworden und sie brauchte neue Farbe. Ihr Hairstylist empfahl ihr ein paar Friseure in L.A. und N.Y. – sie ging persönlich durch alle Websites und ihre Wahl fiel auf MICH! Ich wurde fast ohnmächtig, als ich diesen Anruf erhielt, aber als ich dann bei ihr zuhause, mit ihr in ihrem Badezimmer war, bei der Queen of Pop (die ich seitdem ich 5 war, verehrte) – erschien mir das wie eine außerkörperliche Wahrnehmung. Alles war perfekt und ich konnte dieses Ereignis von meiner Bucket-List (der Liste von den Dingen, die man vor Lebensende gemacht haben will) streichen.

Q: Wie sieht die Etikette beim Arbeiten mit Prominenten aus?
A: Alles, was du siehst, hörst oder sagst, bleibt PRIVAT. Oh, und niemals nach Autogrammen und Fotos fragen. WENN, dann ergibt sich das ohne Zwang.

Q: Wie überzeugen Sie einen Kunden von einem neuen Look?
A: Wenn ich einen Kunden anschaue, verlasse ich mich normalerweise auf meinen Instinkt. Sitzt er auf dem Stuhl vor mir, sieht mein Gehirn ihn automatisch in verschiedenen Looks und ich empfehle ihm den, der ihm meiner Meinung nach am besten steht. Normalerweise verändere ich das Haar meiner Kunden nicht drastisch. Meistens hebe ich nur das hervor, was sie bereits besitzen.

Q: Wer inspiriert Sie? Wie kreieren Sie neue Trends?
A: Meine Inspirationsquellen sind vielfältig: Models, Schauspieler, Filme, Mode, Instagram… Aber um einen Trend zu kreieren, muss man absolut in der Lage sein, zu erkennen, was der jeweiligen Kundin am besten steht. Sie muss ja keinen globalen Trend setzen, aber sie kann dies innerhalb ihres Freundeskreises oder in ihrem Arbeitsumfeld tun. Im Endeffekt gewinnt man dadurch so viele neue Kunden, denn diese Kundin erzählt ihren Freunden von dir! Trends folgt man nicht, man setzt sie. Was toll an jemandem Anderes aussieht, sieht oftmals an einem selbst nicht gut aus. Deshalb ist es immer besser, wenn man das, was die Natur einem geschenkt hat, unterstreicht anstatt den Look von jemand Anderem zu kopieren.

Quelle: beautypress.de